Das Deutsche Rote Kreuz hilft Flüchtlingen in Hattingen

Der kontinuierliche Zustrom von Flüchtlingen in die Bundesrepublik Deutschland führte dazu, dass auch die Kapazitäten in Hattingen erschöpft waren. Bereits Anfang des Jahres 2015 unterstützte daher das Hattinger DRK gemeinsam mit weiteren Organisationen die Stadt Hattingen bei den zu treffenden Vorbereitungen.

Die Stadt Hattingen hält Wohnraum für Asylsuchende bereit. Dieser ist jedoch begrenzt und so wurde bereits lange im Voraus über Möglichkeiten nachgedacht, wo und wie die zu erwartenden Gäste untergebracht werden können. Bereits Anfang 2015 kam es zu mehreren Planungstreffen zwischen Stadt, Behörden, DRK und THW.

Alsbald konnte eine städtische Sporthalle ausgemacht werden, in der die notwendigen Strukturen geschaffen werden konnte um bis zu 40 Personen aufzunehmen.

Anfang August erreichte uns dann ein spontanes Hilfeersuchen der Stadt Hattingen: Binnen drei Tagen müssen Kapazitäten für die Aufnahme von bis zu 150 Personen geschaffen werden. Der bereits ausgearbeitete Plan konnte nicht zum Tragen kommen. Doch aufgrund unserer Erfahrung mit Betreuungslagen nahmen wir die Herausforderung gerne an. Der Beginn eines Kraftaktes für alle Beteiligten.

August 2015: Sporthalle Talstraße wird zur Notunterkunft

Am Montag, den 3. August 2015 begann für das Deutsche Rote Kreuz Hattingen der Einsatz in der Sporthalle Talstraße in Hattingen. Eine Begehung mit der Stadt und den beteiligten Organisationen ergab die Machbarkeit der Unterbringung.

Feldbetten in der Sporthalle Talstraße, HattingenWir konnten mit Unterstützung der DRK-Einsatzabteilung des Landesverbandes Westfalen-Lippe innerhalb kürzester Zeit die Zulieferung von 150 Betten und Bettzeug zusagen. Zunächst musste jedoch die vorhandene Einrichtung aus der Halle entfernt und eingelagert werden. Viele hundert helfende Hände von Feuerwehr, THW und DRK packten dabei mit an.

Stellwände wurden aufgebaut, die Betten in einzelne Abteile verteilt, Fluchtwege gekennzeichnet und Sozialräume ausgeschildert.

Innerhalb kürzester Zeit wurde aus der Sporthalle eine vollausgestattete Notunterkunft. Das DRK unterstützte mit Betten, Helfern, Erfahrung aus vergangenen Einsätzen und bot den Helfern in Zusammenarbeit mit dem THW Warm- & Kaltverpflegung an.

Hattingen begrüßt die neuen Gäste. DRK unterstützt bei der Erstuntersuchung und Registrierung

Die ersten Busse erreichen die Notunterkunft, doch was nun?Gemeinsame Unterstützung der Flüchtlingshilfe an der Sporthalle Talstraße, Hattingen

Um dieser Situation gerecht zu werden, schulten wir bereits im Vorfeld Mitarbeiter der Stadt Hattingen, die uns bei der Registrierung der Asylsuchenden unterstützen sollten. Mittels der bundesweit einheitlichen „Begleitkarte für Betroffene“ stand dafür ein Instrument zur Verfügung, welches die Ausweisfunktion für Personen und die Integration in den DRK-Suchdienst vereint. So gelang es den Überblick  über eingetroffene Personen zu erlangen und zu behalten.

Wir unterstützten nicht nur die Registrierung, sondern auch die medizinische Erstuntersuchung. Diese wurde durch viele Ärzte, der Firma MedCare Professional und dem DRK aus Hattingen sichergestellt.

Warum leitet das DRK in Hattingen keine Flüchtlingsunterkunft?

Das DRK betreut landes- und bundesweit viele Flüchtlingsunterkünfte. Warum nicht in Hattingen? Wir erklären die Zusammenhänge.

Die Basis unserer Arbeit besteht noch immer aus dem dankenswerten Engagement vieler ehrenamtlicher Helferinnen und Helfern. Allein während der Einsatzlage der Notunterkunft Talstraße betreffend haben viele Ehrenamtliche mehrere hundert Einsatzstunden abgeleistet. Das heißt, sie wurden entweder von ihren Arbeitgebern freigestellt und/oder leisteten viele Stunden in den Abendstunden bis in die Nacht hinein ab.

„Innerhalb des Bereiches Einsatzdienste sind wir alle dafür ausgebildet schnelle, leistungsstarke und unbürokratische Hilfe zu leisten. Doch auch wir können nicht den wochenlangen Betrieb einer Notunterkunft auf ehrenamtlicher Basis sicherstellen. Hier muss ganz klar zwischen Haupt- und Ehrenamt unterschieden werden. Auch wenn es eine schwere Entscheidung für uns war, mussten wir uns dagegen entscheiden, die Unterkunft zu leiten und vollumfänglich zu betreiben.“, erläutert der zuständige DRK-Einsatzleiter Martin Kriegeskorte, „Wir freuen uns jedoch, dass wir unterstützend und beratend tätig sein konnten und werden dies auch in Zukunft sehr gerne tun.“

Ich möchte helfen!

Viele Bürgerinnen und Bürger möchten sich gerne in der Flüchtlingshilfe im speziellen, oder im allgemeinen für die Bevölkerung engagieren. Das freut uns!

Auf unserer Seite über das Ehrenamt haben wir einige Bereiche gesammelt, in denen Sie ganz sicher Ihr Talent einbringen können.

Hilfe kennt keine Grenzen!

Da die Hilfe des DRK keine Stadt- oder Landesgrenzen kennt, sind wir nicht nur in Hattingen im Bereich der Flüchtlingshilfe aktiv. Auf unserer Sonderseite haben wir zusammengefasst, wie und wo wir uns darüber hinaus aktiv einsetzen.

Bildquellen

  • Feldbetten in der Sporthalle Talstraße, Hattingen: A. Figge / DRK KV EN
  • Gemeinsame Unterstützung der Flüchtlingshilfe an der Sporthalle Talstraße, Hattingen: A. Figge / DRK KV EN
  • Aufbau von Feldbetten in der Sporthalle Talstraße in Hattingen: A. Figge / DRK KV EN