Leistungsbeschreibung für einen DRK-Sanitätswachdienst

Die vom DRK ausgerichteten Sanitätsdienste gliedern sich in drei Stufen. In Verbindung z. B. mit dem „Maurer Algorithmus“, nach dem sich die Zahl der einzusetzenden Teams, Fahrzeuge und Fahrzeugbesatzungen ergibt, entspricht diese Darstellung dem gegenwärtig in Deutschland zu Grunde liegenden Standard. Einzubeziehen und zu berücksichtigen sind in jedem Fall die Erfahrungen bei entsprechenden Veranstaltungen in der Vergangenheit.

Die endgültige Leistung des DRK wird in einem rechtsverbindlichen Vertrag zwischen Veranstalter und dem Leistungserbringer (DRK) vereinbart.

Informationen für Veranstalter

Das Deutsche Rote Kreuz hat als Hilfsorganisation Aufgaben im Rahmen des Katastrophen- und Zivilschutzes wahrzunehmen. Sollte während eines Veranstaltungssanitätsdienstes ein entsprechender Einsatzauftrag an das DRK ergehen, muss u. U. der Sanitätsdienst teilweise oder ganz abgebrochen werden.

Ein Verletztentransport ist keine Regelaufgabe des Veranstaltungssanitätsdienstes. Dies setzt eine Vertragliche Einbindung der Rotkreuz-Gliederung in den Rettungsdienst nach § 13 Landesrettungsgesetz und eine Abstimmung mit der Rettungsleitstelle voraus.

Stufe 1

Kleiner Sanitätswachdienst, geringes Gefährdungspotential für die Teilnehmer.

Beispiele

  • Theaterdienst
  • Kleines Vereinsfest
  • Sportveranstaltungen / Sportfeste usw.

Leistungsumfang

  • Personal
    • 2 Sanitäter/Rettungshelfer
  • Material
    • Sanitätsausstattung DIN 13155
    • Sauerstoff und Sofortkältepack
    • Defi-Halbautomat
    • Telefon, Handy oder Funk

Das Sanitäterteam leitet bei einem Notfall alle erforderlichen diagnostischen und sanitätsdienstlichen Maßnahmen (einschließlich Reanimation und ggf. Frühdefibrillation) ein, veranlasst einen Notruf und übergibt den Patienten an Notarzt/Rettungsdienst.

Stufe 2

Größerer Sanitätswachdienst, geringes bis mäßiges Gefährdungspotential für die Teilnehmer.

Beispiele

  • Größere Sportveranstaltungen/Sportfeste
  • Größere Stadt- oder Vereinsfeste usw.

Leistungsumfang

  • Personal
    • 5 Sanitäter/Rettungshelfer
    • + Fahrzeugbesatzungen
    • Einsatzleitung der Führungsstufe A „Führen ohne Führungseinheit“
  • Material
    • Trage, Vakuummatratze, Schaufeltrage, Stifneck, Notfallarztkoffer DIN 13232, Sanitätsausstattung DIN 13155 zusätzlich mit Sauerstoff und Sofortkältepack
    • Telefon, Handy oder Funk
    • DIN-KTW oder DIN-RTW (in der Regel nicht zum Patiententransport)

Das Sanitäterteam leitet bei einem Notfall alle erforderlichen diagnostischen und sanitätsdienstlichen Maßnahmen (einschließlich Reanimation und Frühdefibrillation) ein, veranlasst einen Notruf und übergibt den Patienten an Notarzt/Rettungsdienst. Patienten werden nur nach Rücksprache mit der Rettungsleitstelle transportiert.
Die Einsatzbereitschaft – ggf. auch von Rettungsfahrzeugen – muss bei Patiententransporten erhalten bleiben.

Stufe 3

Großer Sanitätswachdienst ggf. mit Rettungsdienstkomponenten (mit DIN-KTW und DIN-RTW), erhöhtes Gefährdungspotential für die Teilnehmer.

Beispiele

  • Sportveranstaltungen/Sportfeste/Stadionwachen
  • Größere Stadt- oder Vereinsfeste
  • Motorsportveranstaltungen

Leistungsumfang

  • Personal
    • Notarzt
    • Rettungsassistenten
    • Rettungssanitäter
    • Sanitäter/Rettungshelfer
    • Einsatzleitung der Führungsstufe B (Führungstrupp) oder Führungsstufe C (Führungsgruppe)
  • Material
    • DIN-KTW
    • DIN-RTW
    • Tragen, Vakuummatratze/n, Stifneck, Schaufeltrage/n, Sauerstoffgerät/e, Notfallarztkoffer DIN 13232, ggf. weitere Ausstattung nach Bedarf
    • Einrichtungen wie z. B. Behandlungsplätze
    • Notfallteams
      • je mind. 2 Sanitäter/Rettungshelfer, 1 Rettungssanitäter/-assistent/Notarzt) mit der Mindestausstattung: Sanitätsausstattung DIN 13155 zusätzlich mit Sauerstoff und Sofortkältepack, Notfallarztkoffer DIN 13232, Defi-Halbautomat, Telefon, Handy oder Funk

Die Teams führen die bei Notfällen erforderlichen diagnostischen, sanitäts- und rettungsdienstlichen Maßnahmen durch, bereiten den Transport vor und übergeben die Patienten an Behandlungsplätze, Transportteams oder den Rettungsdienst. Die Einsatzbereitschaft -ggf. auch von Rettungsfahrzeugen- muss bei Patiententransporten erhalten bleiben.

Eine sorgfältige Planung ist Grundlage für eine hohe Einsatzqualität

Eine umfassende Einsatzplanung ist nur möglich, wenn alle dazu benötigten Informationen vorliegen, geprüft und mit allen Beteiligten abgestimmt sind.

Schon während der Vorplanung sichern regelmäßige Besprechungen aller Führungskräfte die gewünschte Einsatzqualität.

Informationen werden zu folgenden Bereichen benötigt:

  • Programmablauf und Zeitplan des Veranstalters
  • Informationen über eigene Sicherheitsstandards des Veranstalters
  • Auflagen von Grundstückseigentümern und der Ordnungsbehörde
  • Planungsunterlagen mit Angabe der Sperrzonen sowie der Flucht- und Rettungswege
  • Benennung der Ansprechpartner
  • Nachvollziehbare Bemessung der erwarteten Besucher- und ggf. Aktivenzahlen